Kurs 11
Faszinierende Franche-Comté

Von den dünn besiedelten Landschaften der Franche-Comté – der einstigen „Freigrafschaft Burgund“ – geht ein stiller Zauber aus. Markante Höhenzüge von den Vogesen bis zum Jura, weite Tannenwälder, tief in die Hochebenen eingeschnittene Kerbtäler inmitten hell schimmernder, steiler Kalkfelsen, aber auch malerische Weinberge und Blumenwiesen prägen das Bild.

Schon in spätrömischer Zeit zogen diese menschenarmen, waldreichen Gebiete Eremiten und frühe Mönche an. Die spätantiken „Jurassischen Väter“ entwickelten bereits im 5. Jh. Mönchsregeln, die zu den frühesten Europas zählen. Ums Jahr 600 errichtete dann der gelehrte irische Mönchsvater Kolumban mit seiner Schar – darunter „unser“ Gallus! – die ersten irischen Klöster in Luxeuil und Annegray, die rund 300 weitere Klostergründungen nach sich zogen. Sie trugen wesentlich zur Christianisierung und auch Kultivierung des ländlichen Raums im nördlichen Europa (und damit in der heutigen Schweiz) bei. Romanische mittelalterliche Klosterbauten erinnern noch immer an die bedeutende Ausstrahlung dieses frühen Mönchtums. Zur Franche-Comté gehören heute aber auch idyllische Landstädtchen, in denen die Produkte der Region gehandelt werden – darunter der berühmte Comté-Käse, jurassischer Wein und „vin jaune“ sowie die köstlichen „Saucisses de Morteau“…

Der Kursabend bietet in Wort und Bild einen Überblick über die Kulturgeschichte der Franche-Comté mit Schwerpunkt auf dem frühen Mönchstum. Im Juni 2014 schliesst sich eine Reise an, auf der wir u.a. Luxeuil und Umgebung, Arbois, Poligny, Baume-les-Messieurs, St-Lupicin und St-Claude besuchen.