Drei Viertel aller SchweizerInnen leben in einer urbanen Landschaft wie dem
Alpenrheintal. Siedlungsbereiche, Verkehrsinfrastrukturen, siedlungsnahe
Freiräume und offene Landschaftsstrukturen durchdringen, überlagern,
vermischen sich. Es ist nicht immer so ganz klar, wo der eine Ort aufhört und
der nächste anfängt. Wir sind zum Shoppen schnell in St. Gallen oder Bregenz,
mit dem Hund in zehn Minuten im Wald oder mit den Kindern am See. Wir
sehen Kühe bei unserer Velotour und erreichen verschiedenste Theater, Kinos
und Museen innert einer halben Stunde. Wir nehmen dieses Sowohl-als-auch
von Stadt und Land, dicht und weit, laut und still, Kirchturm und Hochhaus als
Standortattraktivität und Lebensqualität wahr. Wir leben in einer Region, die uns
alles bietet. Aber schätzen wir die Qualitäten unserer urbanen Landschaften
auch genug?
Landschaft ist ein Gebiet, wie es vom Menschen wahrgenommen wird. Ihr
Charakter ist das Ergebnis der Wirkung und Wechselwirkung von natürlichen
und menschlichen Faktoren.
Landschaft ist ein Kollektivgut. Wie wir leben, so sieht auch unsere Landschaft
aus. Die mit dem revidierten Raumplanungsgesetz einhergehende bauliche
Verdichtung nach innen wird Aussehen und Qualitäten unserer urbanen
Landschaften gehörig verändern. Deshalb ist es höchste Zeit, gemeinsam
darüber zu diskutieren, was uns an unseren urbanen Landschaften wichtig ist.
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