Urs Faes, 1947 in Aarau geboren und in Zürich lebend, ist ein behutsamer, genauer Erzähler. In ruhiger, konzentrierter, klarer Sprache nähert er sich in seinen rund zwei Dutzend Werken, meist Romanen, den ganz grossen, unerschöpflichen Themen der Literatur: der Liebe, dem Glück, der Erinnerung, dem Verlust, dem Tod. So erzählt er etwa in «Sommer in Brandenburg», einer wunderschönen Liebesgeschichte, mit viel Einfühlung, aber ohne jede Sentimentalität von Jugendlichen im Würgegriff des Nationalsozialismus. In seinem neusten Roman, «Untertags», berichtet Faes von einer beglückenden späten Liebe, die sich gegenüber der Demenz behauptet und bis in den Tod Bestand hat. Er beschönigt den Verlust nicht und zeigt eindrücklich das unaufhaltsame Zerstörwerk der Krankheit, aber die Entschlossenheit seiner Figuren macht Mut.
Neuere Werke (Auswahl, alle Suhrkamp):
Und Ruth. Roman. Frankfurt a. M. 2001 (auch Taschenbuch)
Liebesarchiv. Roman. Frankfurt a. M. 2007 (auch Taschenbuch)
Paarbildung. Roman. Berlin 2010 (auch Taschenbuch)
Sommer in Brandenburg. Roman. Berlin 2014 (auch Taschenbuch)
Halt auf Verlangen. Ein Fahrtenbuch. Berlin 2016 (auch Taschenbuch)
Raunächte. Erzählung. Berlin 2018
Untertags. Roman. Berlin 2020
Preise (Auswahl): 2001 Einzelwerkpreis der Schweizerischen Schillerstiftung für «Und Ruth»; 2008 Einzelwerkpreis der Schweizerischen Schillerstiftung für «Liebesarchiv»; 2010 Shortlist des Schweizer Buchpreises für «Paarbildung»; 2014 Anerkennungsbeitrag des Kantons Zürich für «Sommer in Brandenburg»; 2017 Anerkennungspreis der Stadt Zürich für «Halt auf Verlangen»; 2019 Anerkennungsbeitrag des Kantons Zürich für «Raunächte»; 2021 Kulturelle Auszeichnung der Stadt Zürich
Einführende Worte spricht Dr. Meinrad Vögele.
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