„Die Niederlande waren im 17. Jahrhundert ein Land der Superlative: jährlich wurden 70.000 Bilder gemalt, 110.000 Stück Tuch produziert und 200 Millionen Gulden an Volkseinkommen erwirtschaftet.“ (Michael North)
Im 17. Jahrhundert erlebten die Niederlande eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit. Dieses „Goldene Zeitalter“ ermöglichte einer breiten Bürgerschicht Kunst zu erwerben – wovon sie eifrig Gebrauch machte. Im Zentrum standen nicht mehr religiöse Themen – sie hatten infolge der Reformation an Geltung verloren –, sondern die Darstellung des alltäglichen Lebens: Genrebilder, Stillleben, Portraits- und Gruppendarstellungen, Natur und Landschaft. Es waren kleinformatige Werke, welche die niedrigen und schmalen Patrizierhäuser schmückten. Um 1650 arbeiteten in den Niederlanden 700 Maler, die 700 000 Gemälde schufen, eine derartige Kunstproduktion ist in der Kunstgeschichte aussergewöhnlich.
In drei Schritten nähern wir uns den berühmten Werken dieses Zeitalters an:
- Der Einführungsabend bringt uns die Bildkunst dieses „Goldenen Zeitalters“ nahe. Gemeinsam entdecken wir Detailreichtum und Doppeldeutigkeit dieser Kompositionen.
- Vom 28. August bis zum 29. November 2015 zeigt das Kunsthaus Zürich eine einzigartige Privatsammlung von 40 kostbaren holländischen Kabinettstücken. Bei einem Ausstellungsbesuch setzen wir uns mit diesen Originalwerken auseinander.
- Höhepunkt unseres Kurses ist eine Reise nach Amsterdam, wo wir im neueröffneten Rijksmuseum die Originalschauplätze auf uns wirken lassen.
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